Der Linken ging es nie wirklich gut in den letzten 30 Jahren. Die Entwicklung seit dem Zusammenbruch des Ostblock-Sozialismus könnte man als Ausbluten der linken Theorie bezeichnen. Dies geschah in drei Stufen: Zuerst noch glaubte man, der Kapitalismus würde sich nun global von seiner hässlichen Seite zeigen, und alsbald wieder den Ruf nach einem alternativen Gesellschaftssystem lauter erschallen lassen. Das geschah bekanntlich nicht, und die Linke beschränkte sich nur noch auf die sogenannte Kapitalismuskritik, nach der der Kapitalismus nicht in der Lage sei, dringende Menschheitsprobleme zu lösen. Die Benennung einer Alternative infolge Ermangelung derselben fiel dabei allerdings weg. Schließlich aber ging man dazu über, typisch linke Themen von der Kapitalismuskritik zu lösen und die bewährten marktwirtschaftlichen Mechanismen des Kapitalismus in die Lösung der von links benannten Menschheitsprobleme einzubauen. Die Linken selbst würden diesen seltsamen Wandel vermutlich als Pr...