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Es werden Posts vom November, 2021 angezeigt.

Testpraxis im Praxistest

So wie sich noch jedes "Instrument" der Seuchenbekämpfung als untauglich erwies, den SARS-Cov-2 zu schlagen, ohne die Gesellschaft an den Rand des Abgrundes zerren zu wollen, ist das Schnelltesten kein Game Changer geworden. Warum eigentlich?      Erinnern wir uns, was die Grunderzählung der Pandemie ist: Man kann ansteckend sein, obwohl man (noch) keine Symptome hat. Ansonsten würde es reichen, auf Symptome zu achten und erst dann eine Maske zu tragen, sich erst dann testen zu lassen oder erst dann nicht mehr unter Leute zu gehen. So war es bisher ja auch normal. Nun aber müssen alle Maske tragen, alle Kontakte reduzieren, alle regelmäßig testen und alle sich den G-Regeln unterwerfen. Und zwar deshalb, weil sie infektiös sein könnten, ohne Symptome zu haben. Ein Fallbeispiel aus meiner Bekanntschaft zeigt, dass das Testen mit Schnelltests kaum Nutzen hat. Jugendlich, w, 16 Jahre, nicht geimpft 1.-2. Tag mit Erkältungssymptome - Schnelltest: negativ.    3. Tag mit Erkältungss

Warum gibt es weniger Tote in der 4.Welle? Impfung oder Delta?

Die Datenlage der sogenannten 4.Welle zeigt, dass die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu den Fallzahlen deutlich geringer ist als in den vorherigen Wellen. Dies könnte zum einen daran liegen, dass die Delta-Variante weniger virulent ist, und zum anderen daran, dass die Impfung den Verlauf der Krankheit abmildert und demzufolge Leben rettet.    In der Analyse beziehe ich mich zunächst auf die Statistik des RKI für die Kalenderwoche 43-46 in 2021 zu den "Impfdurchbrüchen". Die Fallzahlen, auf die sich die Prozentangaben der Impfdurchbrüche beziehen, entsprechen nicht den realen Fallzahlen. Dies beschreibt die Fußnote 1. In der KW 43-46 gab es nämlich insgesamt 929 101 Fälle. In der oben stehenden Statistik tauchen aber nur 289 953 Fälle auf, von denen der Impfstatus bekannt ist. Das sind gerade mal 31%. Ob die Statistik dadurch verzerrt wird? Eine Verzerrung könnte entstehen, wenn der Immunstatus der schweren Fälle besser bekannt wäre, als der der leichten Fälle. Das würde man

Die Prophezeiung des Spahn -Geimpft, Genesen, Gestorben

Mitte September stellte ich Berechnungen an, was die Geimpft-Genesen-Gestorben-Prophezeiung des Jens Spahn in Zahlen ausgedrückt bedeutet.  Zeit für eine Zwischenbilanz. Fazit meiner Berechnung war, dass knapp 7 Millionen neue Fälle ab September hinzukommen müssten, um diese Aussage wahr werden zu lassen. Von Mitte September bis Ende November sind 1,4 Millionen neuer Fälle erfasst worden. Auch wenn wir alle staunen, was für Inzidenzen möglich sind ohne dass das öffentliche Leben zusammenbricht, hinkt die Realität der Spahnschen Prophezeiung hinterher. In Relation zur vergangenen Zeit (2,3 Monate von 6) müssten wir eigentlich schon bei  2,7 Millionen neuer Fälle sein. Mit anderen Worten, die Inzidenzen müssen noch einmal deutlich steigen, um das "Ziel" der angekündigten Durchseuchung der Ungeimpften zu erreichen. Fallzahlen von bis zu 100 000 am Tag müssten her. Würde Jens Spahn & Co. dies tolerieren? Nein, sie werden die Fallzahlen wieder mit Maßnahmen begrenzen wollen, s

Mut zum Gefühl II

Viele Menschen richten sich in ihrer Gefolgschaft und in ihrer Gesellschaft nicht primär an Ideen aus, sondern an den Menschen, die diese Ideen vertreten. "Wer sagt es?", und nicht: "Was sagt er?" Oder "Wer verhält sich wie?" und nicht "Was sagt er über das Verhalten?"  Den Menschen ist dies oft nicht bewusst, und außerdem haftet dem Ganzen der Makel fehlender Rationalität an. Rationalität ist der Fetisch der modernen Zeit. Es ist jedoch keineswegs falsch, sich auf sein Gefühl zu verlassen, denn die Rationalität ist nur die Abdeckplane des viel mächtigeren Gefühls. Unser Gefühl wird gespeist aus zahlreichen kleinen, in Summe lebenswichtigen Informationen, die uns nicht bewusst sind. Zum Beispiel bei der Einschätzung von Menschen.  In puncto Pandemie reicht es eigentlich völlig aus, sich anzuschauen, welchem Typus Mensch es anscheinend sehr einfach gelingt, von heute auf morgen sein Verhalten komplett umzukrempeln. Wem gelingt es, auf Geselligkeit

Mut zum Gefühl I

In der Covid-19-Diskussion sind "Menschenleben" die Größe, in der man sich Sinn oder Unsinn der Standpunkte gegenseitig vorrechnet. Die Verfechter der Pandemie-Maßnahmen sprechen davon, viele Menschenleben zu retten. Die Kritiker der Maßnahmen rechnen Selbstmorde, Impftote, nicht behandelte Menschen mit anderen Erkrankungen oder Hungertote in der Dritten Welt entgegen. Oder sie bezweifeln, dass Covid-19 tatsächlich in der offiziell behaupteten Größenordnung tödlich ist. Das gleiche erleben wir aber auch in der Asyldebatte. Die einen zählen die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge. Die anderen zählen jene, die kriminellen Asylanten zum Opfer fallen. Und selbst beim Klima wird in Menschenleben gerechnet. Auf der einen Seite droht man mit der Feststellung, dass Millionen Menschen dem Klimawandel zum Opfer fallen werden. Auf der anderen Seite vermutet man, dass die Klimapolitik die Menschheit in ein Mittelalter führt, mit den entsprechenden Folgen für die Lebenserwartung.  Und a