Mitte September stellte ich Berechnungen an, was die Geimpft-Genesen-Gestorben-Prophezeiung des Jens Spahn in Zahlen ausgedrückt bedeutet.
Zeit für eine Zwischenbilanz. Fazit meiner Berechnung war, dass knapp 7 Millionen neue Fälle ab September hinzukommen müssten, um diese Aussage wahr werden zu lassen. Von Mitte September bis Ende November sind 1,4 Millionen neuer Fälle erfasst worden. Auch wenn wir alle staunen, was für Inzidenzen möglich sind ohne dass das öffentliche Leben zusammenbricht, hinkt die Realität der Spahnschen Prophezeiung hinterher. In Relation zur vergangenen Zeit (2,3 Monate von 6) müssten wir eigentlich schon bei 2,7 Millionen neuer Fälle sein. Mit anderen Worten, die Inzidenzen müssen noch einmal deutlich steigen, um das "Ziel" der angekündigten Durchseuchung der Ungeimpften zu erreichen. Fallzahlen von bis zu 100 000 am Tag müssten her.
Würde Jens Spahn & Co. dies tolerieren?
Nein, sie werden die Fallzahlen wieder mit Maßnahmen begrenzen wollen, so dass man sagen muss: Was denn nun?
Wenn alle ungeimpften Ungenesenen zu Genesenen werden sollen, brauchen wir viel mehr Fälle.
Dass Spahn nicht soweit denkt, könnte daran liegen, dass es vielleicht nur eine Drohkulisse ist, kein fundierter Gedanke.
Absurd ist gleichermaßen, dass er kurz nach seiner wiederholten Prophezeiung behauptet, Deutschland bräuchte 2G das ganze Jahr 2022 über. Wenn im März 2022 nach seiner Aussage alle Geimpft oder Genesen sind, wozu dann noch 2G? Auch hier behauptet Spahn paradoxes.
Was in meine Berechnung vom September nicht direkt eingeflossen ist, ist der wachsende Anteil der sogenannten "Impfdurchbrüche", die in der Fallstatistik ebenso als Fall erfasst werden. Wenn dieser Anteil z.B. 30% betrüge, wären 9,1 Millionen zusätzliche Fälle nötig, damit Spahn recht haben wird.
Er oder sein Nachfolger wird es nicht dazu kommen lassen. Er verweigert praktisch den Ungeimpften den Kontakt mit dem Virus. Er verweigert die Erfüllung seiner eigenen Prophezeiung. Er merkt es nur nicht.
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