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Mai-Demonstrations-Tagebuch

Wie unterschiedlich Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen sein können und wie unterschiedlich offenbar das Gefahrenpotenzial seitens der Polizei eingeschätzt wird, zeigt eine kleine Übersicht von Demonstrationen im Mai.

30.4. Chemnitz - Tanz-Demo

100 Teilnehmer, 40 Polizisten

Gatter mit Einlass-Masken-Kontrolle. Stellmarkierungen für die Teilnehmer. Paartanzverbot. Verteilte Liedtexte müssen einkassiert werden wegen polizeilich erteiltem Singverbot.  Dennoch und trotz des Regenwetters versuchen die Leute relativ erfolgreich fröhlich zu sein.





10.5. Bautzen - Mahnwache gegen Corona-Maßnahmen

200 Teilnehmer, 10 Polizisten

Jeder zweite trägt Maske. Polizei bleibt im Hintergrund. Bemerkenswert insofern, dass der LK Bautzen genauso viele Covid-Tote/Million Einwohner hat wie New York City, aber vermutlich 100mal so viele Corona-Demonstranten/Million Einwohner.   





15.5. Mücheln - Demo gegen Corona-Maßnahmen

100 Teilnehmer, 25 Polizisten

Strenge Maskenkontrolle. Behelmte Polizei begleitet den Umzug durch den 9000-Seelen-Ort. 





16.5. Döbeln - Kinder-Demo

60 Teilnehmer, 2 Polizisten

Hier trägt keiner eine Maske. Das interessiert die zwei anwesenden Polizisten nicht, vermutlich weil sie selber keine Maske tragen. Im Mittelpunkt stehen tatsächlich die Kinder, die lachend in Seifenblasenpfützen ausrutschen und den vom Alt-Skin bedienten Popcorn-Automaten zum Glühen bringen.    





17.5. Leisnig - Montags-Demo gegen Corona-Maßnahmen

180 Teilnehmer, 10 Polizisten

So gut wie keiner trägt eine Maske. Festgehalten durch Gruppenfoto ohne Abstand. Der MDR filmt vermutlich investigativ zum Thema "Rechte und Corona-Widerstand". Die Polizei macht absolut nichts. 8 Antifa-Protestanten bleiben lieber in der Nebenstraße.     





23.5. Breitscheidplatz Berlin - Gedenkfeier für Grundgesetz

100 Teilnehmer, 150 Polizisten

Versammlung wird vom Versammlungsleiter eröffnet, dann von der Polizei unterbrochen. Zwischendurch Maskenkontrolle. Plötzlich Einkesselung ohne Vorwarnung. Später die Ansage, dass Eingekesselten die Teilnahme an illegaler Versammlung vorgeworfen wird. Dennoch heitere Stimmung, Spontan-Reden, Ausdruckstanz. Nach 2 Stunden Schmoren im Kessel bzw. Braten von glatzköpfigen Polizisten in der Pfingstsonne: Festnahme und Identitätsfeststellung (5 min).  





28.5. Meißen - Tanz-Demo 

100 Teilnehmer, 20 Polizisten

Verbot jeglicher Tanzlustbarkeit. Wenige tragen Masken. Als eine Gruppe sich rhythmisch laufend in Bewegung setzt, kommt der Einsatzleiter mit Schirmmütze, dreht das Mikrofon des Sängers weg und hält die Hand auf die Gitarre. Beherzt und mutig, aber nicht ganz so locker und volksnah wie der 60-jährige ansonsten wirkt, deswegen Punktabzug. Veranstaltung darf aber nach dieser Intervention fortgeführt werden. 





29.5. Leipzig - Demo Querdenker/ Bewegung Leipzig

100 Teilnehmer, 100 Polizisten

Riesiges Gatter. Strenge Maskenkontrolle. Atteste werden gezählt und dann werden die maskenlosen Besucher gezählt, wegen einer geringen Differenz wird eine erneute Kontrolle angeordnet. Beauftragte Beamte der Kriminalpolizei hören sich alle Reden an und erheben schließlich bei einem Redner den Tatvorwurf der Volksverhetzung. Personalien aller Redner werden aufgenommen.





31.5. Riesa - Montags-Demo gegen Corona-Maßnahmen

80 Teilnehmer, 30 Polizisten

Ein Großteil der Kundgebungsteilnehmer will nach ca. 30 Minuten spazieren gehen, wird aber von der Polizei daran gehindert, und kehrt also zurück. Wegen dieses Verstoßes fordert die Polizei das Ende der Versammlung. Die Menge befolgt dies und geht nach Hause. Ein gehbehinderter Mann ruft zur Polizei "Lackaffe". Das können die Beamten nicht auf sich sitzen lassen. Der Mann wird bemaßnahmt.     







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