In einer Diskussion zur Wirksamkeit der Covid-Impfung wies ich meinen maßnahme- und impffreundlich gestimmten Gesprächspartner auf das Beispiel Dänemark hin.
Dänemark rief im Spätsommer den "Freedom-Day" aus, ähnlich wie Großbritannien. Dass dies in Deutschland nicht geschah, begründete man hierzulande mit der im Vergleich niedrigeren Impfquote. Dänemark hatte und hat mit mittlerweile 78 % tatsächlich eine höhere Impfquote als Deutschland mit 71%. Allerdings war Dänemark in den letzten Wochen oft in den weltweiten Inzidenz-Top-20 zu finden. Der Wert stieg nun bis auf über 1200. Im impfmüderen Deutschland kam er nicht über 450 hinaus und liegt nun bei 242. Darauf machte ich meinen Gesprächspartner aufmerksam.
Und die wohl unbedachte Antwort darauf war: "Ja, aber vermutlich sind dort die Krankenhäuser nicht so belastet, weil es ja weniger Ungeimpfte gibt." Ein interessantes Argument, obwohl wir in dem Moment beide keine Zahlen diesbezüglich zur Hand hatten. Nur gibt es ein Problem: Dieses Argument beinhaltet das klare Eingeständnis, dass es in Dänemark keine "Pandemie der Ungeimpften" gibt. Grundsätzlich gilt:
Die Impfung kann sich auf den Verlauf einer Krankheit nur dann auswirken, wenn sie eine Infektion nicht verhindern konnte.
Wenn bei einer Impfquote von 80% und einer Inzidenz von 800 das Gesundheitssystem nicht überlastet wird, dann scheinen ja nur wenige Ungeimpfte unter den Infizierten zu sein. Denn Ungeimpfte sind ja in vollem Maße der Krankheitslast des Virus ausgeliefert.
Was sehen wir? Ein rettendes Argument kann schnell zum Eigentor werden.
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