Publizisten wie Gunnar Kaiser oder Milosz Matuschek beschäftigen sich intensiv mit den Themen Transhumanismus, Technokratie und Great Reset. Sie sehen die Corona-Pandemie münden in eine Gesellschaft mit mehr staatlicher Reglementierung und Steuerung - hin zu weniger Freiheit, Individualität und Selbstbestimmung. Die "schöne neue Welt" ist für sie eine Dystopie.
Vielleicht kommt es so.
Vielleicht aber auch nicht, denn die Corona-Pandemie liefert dem ungetrübten Beobachterblick ein Bild des eklatantes Scheitern technokratischer, zentralistischer und kollektivistischer Ansätze bei der Problemlösung.
Fragen wir, was wirklich passiert ist:
Hat der Virus nicht die offiziellen Experten und Propheten stets blamiert, weil er ihnen ständig ein Schnippchen schlug?
Sind die Bilder von der rigorosen Seuchenbekämpfung aus China, dem technokratischsten aller Länder, nicht Ausdruck eines Irrsinns - gerade wenn Dritte-Welt-Länder währenddessen ziemlich lautlos durchseucht werden?
Haben sich Politiker in der jüngeren Geschichte jemals so in eine Idee ("Krieg gegen das Virus") verrannt, obwohl sie ihnen mittelfristig nichts als Ärger einbrachte?
Ist die nach wie vor nicht widerlegbare Laborthese ein Indiz für das Vorliegen einer Bio-Katastrophe, ausgelöst von jener Wissenschaft, die sich nun als Retter deklariert?
Wir sahen, dass Lockdowns die Virusverbreitung maximal verschieben können, oder aber zum Dauerzustand werden - wie z.B. in Australien.
Wir sahen im Vergleich zwischen Ländern mit und ohne harte Maßnahmen keinen Unterschied, welcher den Schaden der Maßnahmen rechtfertigen könnte.
Wir wissen daher nun auch, dass sämtliche mathematische Modellierungen von Horror-Szenarien weit neben der eingetroffenen Realität lagen.
Wir sahen, dass es selbst mit Hilfe modernste Informationstechnologie nicht möglich war, eine verlässliche Datenbasis zu schaffen.
Wir sahen technologisch-digitale Lösungsversuche krachend scheitern - Stichwort Corona-App.
Wir sahen, dass es in keinem Land gelungen ist, Infektionswellen durch aufwändige Kontaktverfolgung zu verhindern.
Wir sahen, dass es in keinem Land gelungen ist, Infektionswellen durch aufwändige Massentestungen zu verhindern.
Wir sahen lediglich, dass es konsequent abgeschotteten Ländern (Inseln) gelungen ist, den Virus so lange wie möglich fern zu halten. (Nordkorea hat offiziell 0 Covid-Fälle, dafür aber eine Hungersnot)
Wir sahen, dass trotz knallharter Maskenpflicht kein statistischer Unterschied auszumachen ist gegenüber den wenigen Ländern ohne Maskenpflicht (Schweden, Weißrussland).
Wir sahen den politisch-moralisch motivierten Zero-Covid-Ansatz im Westen scheitern, so dass sich heute kaum noch einer daran erinnern will, diese Idee jemals vertreten zu haben.
Wir sahen, dass sich Todesraten mit der Zeit zwischen den Ländern angleichen.
Wir sahen, dass die Impfung eben nicht das Ende der Pandemie bedeutete, auch nicht in Ländern mit hoher Impfquote.
Wir sahen, dass die einzige wirkliche Verbesserung der Situation nicht vom Menschen, sondern von der Natur vollbracht wurde. Nämlich durch Mutationen hin zu sich in der Virulenz abschwächenden Viren, die uns dann als Erkältungsviren für immer begleiten werden.
Das war erfahrenen Wissenschaftlern von Anfang an klar, sofern sie in der Lage sind, über Tellerränder hinaus zu schauen.
Technokraten und Weltverbesserer hingegen haben auf ganzer Linie versagt und alles nur noch schlimmer gemacht. Technokraten verstehen Weisheit nicht.
Sollten wirklich so viele Menschen auf lange Sicht für all die genannten Tatsachen blind sein?
Sollten tatsächlich die Linksintellektuellen, welche sich als eifrige Corona-Jünger entpuppten und betätigten, ihre Glaubwürdigkeit erhöht haben? Wird man ihnen all ihre anderen Erzählungen, auch die vom großen Neuanfang, jetzt eher mehr oder eher weniger abnehmen?
Herrscht bei denen im Moment nicht eher Ernüchterung, wenn nicht gar Panik?
Oder wird sich nun vielleicht nicht viel mehr eine Desillusionierung breit machen über die Macht des Menschen und seiner Technik über die Natur?
Wird offensichtlich, dass die Zukunft der Menschheit nicht von Bits und Bytes sondern nach wie vor von Fleisch und Blut bestimmt wird?
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